Wenn die Liebe unerwartet kommt von Tasha88 (Akaashi Keiji x OC) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- “Na, wie läuft es?” Kana lehnt sich an die Wand und blickt zu ihren Kollegen, die gerade im Nebenraum am Arbeiten sind. “Sehr gut! Wir schaffen das hier auf jeden Fall!” Martins Gesicht ist hochrot, während er versucht, das von ihm Gesagte auch umzusetzen. “Ach ja?” Die junge Frau muss ein Lachen verkneifen. “Vielleicht”, antwortet nun Keiji, der bei Martin steht und wie immer recht ernst wirkt. “Vielleicht? Sei mal nicht so pessimistisch!” Martin schüttelt ungläubig den Kopf. “Ich würde das nicht pessimistisch, sondern sogar optimistisch nennen”, erwiderte sein Partner, während Kana im Hintergrund laut lachen muss. Keiji sorgt für den ein oder anderen Lacher, vor allem bei ihr. Inzwischen nennen sie sich beim Vornamen, was eher an Martin und Diego liegt. Beide leben in Ländern, wo man sich mit Vornamen anspricht. Das haben sie auch kurzerhand bei ihnen gemacht, da es ihnen nicht bewusst war, wie es in Japan ist. Und da es komisch gewesen wäre, wenn er sie weiterhin Osaka und sie ihn Akaashi nennt, haben sie entschlossen, sich ebenfalls mit dem Vornamen anzusprechen. Etwas, das bei ihm doch irgendwie intim wirkt, immer noch. Sie beobachtet ihren Landsmann nun, während er und Martin weiterkämpfen. Sie mag ihn. Vielleicht sogar ein wenig mehr als nur mögen. Sie ist wirklich ein wenig verliebt in ihn. Zu gut kann sie sich daran erinnern, dass ihre Freundinnen zu Hause noch Witze darüber gemacht haben, dass sie sich verlieben wird, wenn sie im Ausland ist und dann nie wieder nach Japan zurückkehren wird. Das hat sie immer laut stark abgestritten. Wie als ob sie sich hier im Ausland verlieben würde! Wie als ob sie nichts Besseres zu tun hätte … Oh, wenn ihre Freundinnen das jetzt wüssten, die würden sie auslachen. Aber das Positive daran ist doch zumindest schon mal, dass sie nicht im Ausland bleiben wird. Ob sie in den letzten inzwischen über vier Monaten nur Gefühle für ihn entwickelt hat, weil er aus ihrem Heimatland kommt? Er ist für sie eine Verbindung nach Hause. Sie haben auch schon gemeinsam für ihre Wohngemeinschaft und andere der Freiwilligen japanisch gekocht. Etwas, das allen gut geschmeckt hat. Auch ansonsten verbringen sie viel ihrer Zeit miteinander. Vielleicht tatsächlich, weil sie beide aus dem gleichen Land kommen, aber für sie ist er hier ihre engste Bezugsperson. “Hey Kana”, reißt er sie in dem Moment aus ihren Gedanken. Schon färben sich ihre Wangen rot. Hoffentlich ist ihm nicht klar, dass sie ihn angestarrt hat. “W-was?” Ein schiefes Grinsen erscheint auf seinen Zügen. “Martin und ich haben vorher darüber geredet, dass wir dieses Wochenende vielleicht an den Strand fahren wollen.” “Oh, das klingt toll.” Kana richtet sich aus. Da sie mehr im Landesinneren sind, waren sie bisher nur zweimal am Strand, aber beide Male war es toll. “Wir würden dort vielleicht zelten. Pedro meinte, dass er ein paar Stellen kennt, wo das möglich wäre.” Martin sieht an Keiji vorbei, ebenfalls zu Kana. “Wir könnten Freitag nach der Arbeit fahren und dann am Sonntag wieder zurück.” “Du bist doch dabei, oder?” Keiji hat seinen Blick nicht einen Augenblick von ihr genommen. Schon nickt Kana. “Auf jeden Fall. Allein damit, überhaupt zum Strand zu fahren, hattet ihr mich schon.” “Sehr gut. Dann reden wir nachher drüber und planen ein wenig.” Keiji nickt zufrieden, ehe er sich wieder auf seine eigentliche Arbeit konzentriert. “Super. Dann bis nachher. Ich sage euch, das wird legendär!” Martin grinst breit und schließt sich seinem Partner wieder an. Das hier muss schließlich auch noch erledigt werden. “Bis nachher.” Kana dreht sich schmunzelnd herum und verlässt den Raum. Oh, das klingt wirklich toll. ~🏐~ “Wir sind da!” Begeistert beugt sich Kana über Keiji, der auf dem Rücksitz des Autos neben ihr sitzt und starrt aus dem Fenster. Ihre Augen leuchten, während sie das Meer begutachtet. Keijis Blick ist auf sie gerichtet und seine Mundwinkel heben sich. Es gefällt ihm, dass sie so aufgeht und sich freut. Irgendwie ist es … süß. Auch sein Blick fällt aus dem Fenster hinaus auf das Meer, das sich vor ihnen abhebt. Es wird bereits dunkel, lange werden sie es nicht mehr sehen können. Sie sind losgefahren, nachdem sie ihre Arbeit für heute beendet haben und sind drei Stunden unterwegs gewesen. Ein Gähnen steigt in ihm auf, das er unterdrückt. Die Arbeit ist zwar physisch anstrengend, aber sie tut gut. Es ist angenehm, sich körperlich zu beschäftigen und zu wissen, was er damit erreicht, dass er etwas Gutes schafft. “Hach, es ist einfach so schön.” Kana beugt sich noch etwas weiter vor, um sich mit beiden Händen an die Fensterscheibe zu lehnen. Keiji schluckt, denn nun liegt sie auf ihm. Kurz verzieht er sein Gesicht zu einer starren Grimasse, ehe er seine Augen schließt und tief Luft holt. Als er wieder aufsieht, kann er im Rückspiegel des Autos Augustíns Blick erkennen. Man kann diesem eindeutig die Lachfalten ansehen. Seine Augen blitzen belustigt auf. Anscheinend scheint er mehr wahrzunehmen, als es Keiji lieb ist. Schnell dreht er seinen Kopf und sieht ebenfalls zum Fenster hinaus. “Alles in Ordnung bei euch?”, erklingt da schon Augustíns Stimme mit dem Akzent in der englischen Aussprache. Er ist einer der festen Mitarbeiter des Freiwilligen-Projekts hier in Chile und hat, als Martin auf ihn zugekommen ist, sich kurzerhand als Fremdenführer und Fahrer für ihren Wochenendausflug angeboten. Er ist Mitte zwanzig und damit gar nicht so viel älter als die Freiwilligen, von denen die meisten direkt nach dem Ende der Schule zu dem Freiwilligen-Projekt gestoßen sind. Dadurch sind sie fast alle zwischen 18 und 21 Jahren. Insgesamt sind sie bei diesem Ausflug zu neunt. Nur wenige ihrer Truppe sind nicht mitgekommen. Aber die wo dabei sind, freuen sich alle schon sehr auf die Tage am Meer. Ein wenig entspannen und nicht allzu viel machen zu müssen, klingt nach etwas Gutem. “Natürlich, alles in Ordnung, Augustín. Es ist so schön, endlich wieder ans Meer zu kommen”, antwortet Kana auf seine Frage und lässt sich wieder in ihren eigenen Sitz zurücksinken, was ihr Nebensitzer mit einem lachenden und einem weinenden Auge auffasst. “Das glaube ich sofort. Miguel und ich kennen einen perfekten Platz, an dem wir zelten können und da fahren wir jetzt mit euch hin.” “Ist das ein Campingplatz?” Keiji beugt sich ein wenig nach vorne, blickt wieder in den Rückspiegel, wo Augustíns Augen für einen kurzen Moment erneut auf seine treffen. “Nein, ist es nicht. Wir gehen direkt an den Strand. Dort gibt es eine Stelle, wo man die Zelte gut aufschlagen kann.” “Ist es denn in Chile erlaubt, einfach frei zu campen?” Kana unterdrückt ein Schmunzeln. So ist Keiji einfach. Es muss immer alles seine Ordnung haben. “Keine Sorge, Keiji. Es ist nicht überall in Chile erlaubt, da hast du recht. Doch es gibt vereinzelte Gebiete, wo man es darf. Und in einem dieser Gebiete ist der Platz, den ich meine. Du wirst es auch gleich sehen.” “Okay.” Keijis Blick richtet sich wieder zu seiner rechten Seite aus dem Fenster. Als sich gleich darauf erneut ein Oberkörper über seine Beine beugt, kann er nicht anders, als zu lächeln. Ohne dass er groß darüber nachdenkt, legt er eine Hand auf Kanas Rücken und blickt aus dem Fenster. Er freut sich ebenfalls sehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)